Welpenspiel – die klären das schon untereinander…?

Sehr beliebt in den heutigen Zeiten sind die sogenannten Welpenspielstunden. Doch sind die wirklich sinnvoll?

In meinen Augen entstehen dort die meisten Probleme im späteren Zusammenleben mit unseren Hunden. Um eins vorweg zu nehmen, die äußerst beliebte Aussage “der muss sozialisiert werden” ist nicht richtig. Stammt dein Welpe aus einer guten liebevollen Zucht (wo eine gute Prägung auf Mensch, Tier und Umwelt stattgefunden hat) ist er sozialisiert.

In klassischen Welpengruppen passiert leider oftmals eins, der kleine Mitbewohner (der meist erst ein paar Tage da ist) wird in ihm mulmigen Situationen oft alleine gelassen und wenn es eine ganz schlecht gestaltete Welpenstunde ist, sogar weggeschickt. Und was passiert in diesen Situationen? Genau… Euer Welpe lernt von Anfang an, das er sich auf euch nicht verlassen kann und Dinge für sich selber regeln muss. Ein weiterer Punkt der uns später auf die Füße fällt ist, das der Welpe ganz schnell lernt, Artgenossen mit Aufregung und Stress zu verbinden. Die ersten Sequenzen für eine sogenannte Leinenaggression werden so gelegt.

Und jetzt mal Hand auf’s Herz: Was soll ein Welpe von einem anderen Welpen lernen? Oder anders gefragt: Würdet ihr euer Kind im Kindergarten abgeben wenn der Betreuer nicht viel älter als das eigene Kind ist?

Und ja es gibt auch gute Welpenstunden, da herrscht zu Anfang der Stunde Ruhe, ihr lernt mit dem Kleinen zurecht zu kommen, es ist im besten Fall eine Gruppe mit max 6 Hunden, ein erfahrener souveräner Althund ist mit von der Partie und bei freien Spielsequenzen wird darauf geachtet das kein anderer gemoppt wird. Sprüche vom Trainer “die machen das schon oder da muss er jetzt durch” sind da fehl am Platz. Ihr dürft euren Hunden die benötigte Sicherheit geben und schon gar nicht wird der Welpe von euch weggeschickt ‼️Sollte das der Fall sein dann habt ihr eine gut geführte Welpenstunde gefunden.

Beleuchten wir nun mal das “Spiel” unter Welpen. Ich würde es viel lieber als Gespräch und Kommunikation bezeichnen. Ein schönes Gespräch findet mit einem niedrigen Energielevel statt, mit kurzen Rennsequenzen und immer wechselnden Rollen. Hunde die sich wirklich mögen, haben sehr oft einen weit geöffneten Fang und kommunizieren viel über die sogenannte Schnauzenzärtlichkeit. Das tun übrigens auch viele Hunde ein Leben lang bei ihrem Halter, wenn sie zum Beispiel mit ihrem Fang unsere Hand ganz leicht festhalten.

Selbstverständlich kann das Gespräch auch mal raubautziger (wie es Udo Gansloßer so schön bezeichnen würde) werden, da ist von Anfang an wichtig, sollte die Stimmung mal kippen, dieses unterbrechen zu können. Da hat erfahrungsgemäß jeder Mensch auch ein anderes empfinden was da noch okay ist oder eben nicht. Höre hier einfach auf dein Bauchgefühl‼️

Meiner Ansicht nach ist es am Anfang viel wichtiger, die Grundsteine des gemeinsam Zusammenlebens zwischen Mensch und Hund zu etablieren. Ich möchte die wichtigste Bezugsperson für meinen Hund sein. Ich schlüpfe im Alltag in viele Rollen je nach Situation. Mal (zu anfangs sehr oft) bin ich Erzieher, mal der Clown, mal der Spielpartner, mal der Tröster, mal der Futtergeber, mal der Grauler usw. Somit decke ich alle Bedürfnisse des “Kleinen” ab. Ein wirklich wichtiger Part ist das gemeinsame Spiel mit EUCH‼️ DENN SPIELEN VERBINDET ‼️‼️‼️ Habt Spaß am gemeinsamen Zusammenleben, seid klar und fair im Umgang und regelt Dinge vom ersten Tag die später nicht gewünscht sind…